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Die Wolfsklamm im Karwendel
Schlucht Tirol und Eingangstor ins Karwendel
Die Wolfsklamm ist die markanteste, öffentlich begehbare Schlucht im gesamten Karwendel. Sie führt südlich vom Karwendelgebirge von Stans aus dem Inntal hinein in die schöne Bergwelt. Den Wert der Wolfsklamm erkannten die Tiroler schon früh, so dass bereits im August 1901 der erste Wanderweg durch die Klamm fertiggestellt wurde. Durch die ebenfalls zu dieser Zeit in Stans florierenden Kneippanwendungen, stiegen auch die Besucherzahlen in der Wolfsklamm. Stans kann auf die älteste Kneippanstalt Tirols zurückblicken. Heute ist die Kaltwasseranstalt leider nicht mehr in Betrieb. Sie legte aber den Grundstein für den Tourismus im kleinen Ort am Fuße des Karwendelgebirge.
Die Geschichte der Wolfsklamm in Tirol
Seit wann gibt es die Wolfsklamm?
Tausende von Jahre brauchte der Stallenbach, um die tiefe Wolfsklamm im Karwendelgebirge zu prägen. Das Wasser hat das kalkhaltige Gestein gelöst und die Schlucht hinterlassen. Das Wildwasser hat auch die Anwohner bewegt: Am Ufer waren immer wieder Überschwemmungen zu befürchten. Aber auch die Schönheit des türkis schimmernden Bergbach in der Schlucht bewegte die Gemüter.
Es wird berichtet, dass im Jahre 1604 die Wolfsklamm zum Triften von Holz genutzt wurde. Es wurde an den sogenannten Klausen das Wasser aus dem Karwendel aufgestaut. Das Holztriften wurde auch in der benachbarten Tiefenbachklamm und der Kaiserklamm gemacht. In die mit Wasser künstlich aufgefüllten Wasserstaubecken wurden die Baumstämme hineingeworfen. Wenn dann die Klausenstaumauer geöffnet wurde, spülte das aufgestaute Wasser die Baumstämme ins Tal. Dies war nicht ungefährlich – für die Holzarbeiter aber auch die Anwohner in Stans im Inntal. Es war aber die leichteste Möglichkeit das begehrte Holz vom Berg ins Tal zu befördern. Forstwege und LKWs gab es damals noch nicht.
Wenn du von den gegenüberliegenden Bergen auf das Inntal über den Ort Stans und das Karwendel schaust, siehst du wie steil und unwegsam das Gelände ist. Die Schucht der Klamm zieht sich direkt vom Ort in die Berge hinein. Wenn du von den Häusern im Tal bergwärts ins das schattige Waldgebiet schaust, bist du in der Schlucht:
Seit wann gibt es einen Wanderweg durch die Wolfsklamm?
Der „Tiroler Bote“ schreibt erstmals 1895 von einer „mustergültigen Markierung des Weges durch die wildromantische Wolfsklamm“. Diese wurde damals vom Alpenverein Innsbruck, Sektion Innsbruck-Wilten vorgenommen. Wahrscheinlich war dies der sogenannte „Leo-Steig“, der westlich von der Klamm verlief. In Folge kam es zur Errichtung eines Holzsteges durch die Wolfsklamm, die vom Verwalter des Stift Fiechts angeregt wurde. Dies war Pater Leo.
Geschichte der Erschliessung der Wolfsklamm im Karwendel
Aus früheren Zeiten ist in den Chroniken der Stanser Bauern überliefert, daß es drei große Bauphasen in der Wolfsklamm gegeben hat. Diese wurde von den Naturgewalten vorgegeben: Durch Unwetter oder Hochwasser wurden die Brücken bzw. der Wanderweg durch die Klamm zerstört und dann in der nächsten Bauphase wieder errichtet oder auch verbessert.
Erster Klammsteig in der Wolfsklamm – die Eröffnung der Klamm
Der erste Wandersteig durch die Tiroler Schlucht wurde am 11. August 1901 fertig gestellt. Mit einem großen Fest wurde der Wanderweg durch die Wolfsklamm eingeweiht. Zahlreiche Ehrengäste wohnten bei, die Stanser Musikkapelle und auch Knappen sind gekommen. Die Chronik der Gemeinde Stans hat diesen Augenblick verewigt:
„Die Eröffnung des ersten Weges fand am 11. August 1901 statt. Zahlreiche geladene Gäste und voran die Musikkapelle wanderten zur eigentlichen Klamm. Dort erwarteten Knappen in Gala die Festgäste, ein Vorarbeiter sprach den Willkommensgruß und drückte die Hoffnung aus, daß die Arbeiten zur vollen Begehbarmachung der Klamm bis unter den Tiroler Wallfahrtsort St. Georgenberg bald wieder aufgenommen werden möchten.
Die sogenannten Knappenlöcher mit ihrer malerischen Umrahmung aus Tuffen und Moosen, wo eine schöne Quelle entströmt, waren dekoriert und mit Fackeln beleuchtet. Man besichtigte den alten Stollenbau und konnte sich in einer Weinkantine stärken. Alle Festteilnehmer begingen die 300 Meter lange, mit Brücken, Galerien, Stiegen und provisorischen Stegen, mit Geländern und Drahtseilen gesicherte Klamm.
Seine kaiserliche Hoheit Erzherzog Eugen hat mittels Depesche ihren demnächst erfolgenden Besuch in der Klamm in Aussicht gestellt. Die damals vier Monate lang andauernden Arbeiten in der Klamm mit ihren drei Wasserfällen von 12, 13 und 30 Metern Höhe erforderten einen Aufwand von ca. 1200 Gulden. Die Klamm selbst war durch eine Tür abgesperrt. Die Schlüssel konnten in den Staner Gasthäusern, oben im letzten Haus vor der Klamm, auch auf St. Georgenberg und bei Herrn Angerer in Schwaz abgeholt werden.“
Unvorstellbar heute, dass die Klamm mit einem Schloss versperrt war, für das man sich den Schlüssel holten musste… In einer weiteren Bauphase wurde bis zum 5. Oktober 1936 der bestehende Weg durch die Schlucht bei Stans verbessert.
Neubau Wanderweg Wolfsklamm
Im Winter 1951 verwüstete eine große Lawine vom Stanser Joch weite Teile der kleinen Gemeinde Stans am Fuße des Karwendel. Die gesamten Steiganlagen in der Wolfsklamm wurden zerstört. Erst am 16. Juni 1957 konnte der neue Wanderweg durch die Klamm eröffnet werden. Er entspricht in weiten Teilen noch der heutigen Steiganlage.
Jahr für Jahr sind aber neue Brücken, Geländer und Stufen in der Klamm zu bauen. So verändert sich der Wanderweg immer wieder. So wurden zum Saisonbeginn 2020 neue Aussichtsplattformen in Betrieb genommen. Auf ihnen kannst du die großen Wasserfälle in der Klamm noch besser sehen.
Warum heisst die Wolfsklamm so?
Der Name Wolfsklamm
Der Name der Klamm kommt vom Wolf. Die Tiere haben hier in der früher unwegsamen Schlucht gelebt und gaben der Wolfsklamm ihren Namen. Heute leben keine Wölfe mehr in der Tiroler Klamm. Apropos wilde Tiere: Später gab es im Karwendel im Bereich der Wolfsklamm auch Bären. Davon zeugen die Namen in der Umgebung: So gibt es oberhalb der Klamm die „Bärenrast“. Ein bekannter Gipfel hat den Namen „Bärenkopf“. Hier mein Artikel über die Bärenjagd
Schlucht Tirol früher und heute
Früher wirtschaftliche Nutzung, heute Freizeitvergnügen
Früher wurde die Wolfsklamm zur Holztrift genutzt, wie oben schon beschrieben. Zu dieser wirtschaftlichen Nutzung kam auch noch der Bergbau. Wenn du aufmerksam durch die Klamm wandern gehts, kannst du heute noch einen Stollen sehen. Du findest ihn hinter der ersten großen Brücke, wo links das Wasser aus dem Felsen fließt. Der bekannte Simonini Brunnen kommt aus einem Bergbaustollen heraus. Wenn du mutig und bergerfahren bist, kannst du mit einer Taschenlampe in die ersten Meter des Stollens schauen.
Auch die Stromgewinnung spielte in der Klamm eine Rolle und spielt sie auch heute noch. Ein Teil des Stallenbachs wird zur Stromerzeugung genutzt, das restliche Wasser bleibt im Bachbett und füllt den Wasserlauf der Wolfsklamm. Zur reinen wirtschaftlichen Nutzung kommt in unserer Zeit die Erholung und Entspannung in der Klamm dazu: Hauptsächlich wird die Schlucht mit dem Wanderweg heute von Urlaubern und Einheimischen für einen Ausflug mit Wanderung zum bekannten Felsenkloster St. Georgenberg im Karwendel genutzt. Es ist der älteste Wallfahrtsort in Tirol! Früher war das Kloster einmal reicht – sogar der nahe gelegene Achensee gehörte dieser Institution!
Die schönste Schlucht im Karwendel
Wo ist der Klammsteig durch die Wolfsklamm?
Oberhalb vom kleinen Dorf Stans im Inntal beginnt der Wandersteig durch die Wolfsklamm. Am Eingang der Klamm befindet sich die Lourdesgrotte. Sie ist etwas unterhalb vom Klammsteig. Ein schmaler Steig würde dorthin führen, die meisten Wanderer sehen ihn gar nicht auf dem Weg in die Klamm. Hinter der Lourdesgrotte beginnt rechts der zum Teil in den Felsen geschlagene Steig. Der Wanderweg führt an beeindruckenden Wasserfällen vorbei. Die Wasserfälle in der Klamm haben eine Fallhöhe von bis zu 30 Metern. Besonders schön anzusehen sind auch die großen Wasserbecken, die im Laufe der Zeit das tosende klare Bergwasser im Kalkstein des Karwendel geschaffen hat. Die Eröffnung des Klammsteigs war ein Ereignis für die gesamte Region in Tirol.
Wolfsklamm Gehzeit
Schlucht Tirol besuchen – Wieviel Zeit braucht man?
Durch die Klamm wandert man rund 60 Minuten hinauf. Es lohnt sich aber noch weiter zu wandern. Das Kloster St. Georgenberg auf dem Felsen im Karwendel ist Tirols ältester Wallfahrtsort. So kann man schnell für den Hin- und Rückweg 2 bis 3 Stunden einplanen, je nach Auswahl des Wanderwegs zurück nach Stans. Du kannst auf dem Klammsteig wieder zurück nach Stans wandern und dort in das Gasthaus zum Einkehren. Dorthin führen aber auch zwei Rundwege: Besonders schön ist die Verbindung des Klammsteigs mit dem Pilgerweg oder dem Wallfahrterweg. Ich stelle alle diese Wanderungen im Detail vor. –> Hier geht´s zum Überblick für deine Wolfsklamm Wanderung. Beachte auch die Wolfsklamm Öffnungszeiten! Außerdem verrate ich dir im Serviceteil alle Tipps über die Anreise, incl. dem kostenlosen Parkplatz – so musst du nicht auch noch für das Parken bezahlen:
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